Geschwür des Unterschenkels, offenes Bein oder ulcus cruris
Geschwür des Unterschenkels, offenes Bein oder ulcus cruris
Unterschenkelgeschwüre können entstehen:
- durch schlechte Venen,
- durch schlechte Arterien und
- durch (zusätzlich) allgemein schlechte Verhältnisse im Organismus.
Ursache: Schlechte Venen:
Venen sollen das Blut abtransportieren. Wenn Krampfadern vorhanden sind, führt das zu einem Rückstau des Blutes, das dadurch nur schleppend zu Lunge und Herz zurückgebracht werden kann. Durch die lastende Blutsäule erweitern sich weiter abwärts gelegen auch die kleinen Venen – es entsteht ein blau-braunes Geflecht. In der Folge kommt es gehäuft zu Blutungen, die schon durch die geringste Verletzung ausgelöst werden können. Jetzt vernarbt sich dieser Bereich mehr und mehr, wodurch die Durchblutung weiter verschlechtert wird. Schließlich wächst so eine Blutungswunde nicht mehr zu, das "offene Bein" ist entstanden.
Ursache: Schlechte Arterien:
Die Aufgabe der Arterien ist es, im Körper das Frischblut zu transportieren. Wenn diese Blutversorgung schlechter und schlechter wird (zum Beispiel durch Arterienverkalkung), ist das Gewebe ungenügend durchblutet, bis es entweder abstirbt oder sich schon bei einer kleinen Verletzung nicht mehr regenerieren kann und somit offen bleibt.
Zusätzliche allgemein schlechte Verhältnisse:
Grundsätzlich ist zu sagen, daß beim Unterschenkelgeschwür immer irgendeine Art von Durchblutungsstörung gegeben ist (siehe die vorangegangenen Punkte). Aber – basierend auf dieser Durchblutungsstörung – führen oft andere Zustände dazu, daß es zur Wunde kommt. Kaputte Lymphgefäße oder "Anschoppung" sind zwei Möglichkeiten. Außerdem verschlechtern andere vorhandene Krankheiten (zum Beispiel Zuckerkrankheit) die Heilfähigkeit des Organismus.
Therapie Selbstverständlich muß man je nach vorherrschender Ursache behandeln. Die Anordnungen für die schulmedizinische Pflege und Säuberung der Wunde sind vorbehaltlos zu befolgen. Um die Wunde aber tatsächlich anhaltend zu schließen, muß man die Grundkrankheit so weit verbessern, daß der Organismus diese Heilung auch vollziehen kann. Wenn eine "Anschoppung" des Organismus gegeben ist, muß man eine Weile fasten oder ähnliches tun (siehe Stichwort "Anschoppung", Kapitel "Blutdruck, hoher"). Auch Übergewicht verschlechtert den Blutabfluß. Diese Randbedingungen müssen in Ordnung gebracht werden. Dazu dienen all die medizinischen Maßnahmen, die ich schon mehrmals genannt habe, wie zum Beispiel die Basisregeneration, die "Therapie vor der Therapie" (siehe Kapitel 2, Seite 25 "Heilung statt Pillen").
Auch Laser-Bestrahlung (Helium-Neon-Laser) hilft. Eine Ozon-Therapie ist aber meist der Schlüssel zum Erfolg: Zuerst als Generalverbesserung, dann durch Lokalbegasung mit einem Sauerstoff-Ozon-Gemisch. Wenn man keine Randbedingung übersehen hat, heilt das Geschwür meistens zu. Steht eine Arteriosklerose – eine Durchblutungsstörung der Arterien – im Vordergrund, kann man auf die Chelat-Therapie zählen (siehe "Arteriosklerose", Seite 48 "Heilung statt Pillen").
Auf einen wichtigen naturmedizinischen Blickpunkt muß ich hinweisen: Der Organismus schafft sich eine Öffnung zur Entgiftung und hält diese Wunde offen, um dort ständig entgiften zu können. Wir Ärzte neigen dazu, das als Blödsinn abzutun – ich tue das nicht. Denn erst wenn man die übermäßigen Schlacken- und Giftansammlungen des Körpers bereinigt hat, heilen die Geschwüre zu. Jedenfalls sind die Chancen sehr gut, mit den genannten Maßnahmen das "offene Bein" zuzuheilen.