Asthma bronchiale, auch psychosomatisch

Asthma bronchiale

Bei dieser Erkrankung verkrampfen sich die Bronchien. Das sind die Röhren, durch die Luft in die Lunge hinein und hinaus befördert wird. Genau genommen wird beim Asthma eher das Ausatmen erschwert. Die Krankheit hat meist allergische oder psychosomatische Ursachen oder sie entsteht durch Gifte. Diese Möglichkeiten können einzeln oder kombiniert auftreten.

Allergische Ursachen (siehe auch Kapitel Allergie im Buch "Heilung statt Pillen"):

Wie ich bereits erwähnt habe, gibt es einen ererbten und einen selbstverschuldeten Faktor bei Allergien. Wenn der ererbte Faktor überwiegt, wird man weniger helfen können, als wenn man im Lauf des Lebens etwas falsch gemacht hat, das man ja nun korrigieren kann. Wenn Mutter, Vater, Geschwister ebenfalls allergische Erkrankungen hatten, liegt sehr wahrscheinlich eine Erbbelastung vor. Aber – man muß etwas falsch machen, damit eine Erbbelastung aktiv wird. Häufig geschieht der Fehler bereits im Babyalter, wenn man den Kindern Zucker und Kuhmilch gibt. Beides fördert die Allergien. Ebenso spielt oft Weizen (der in der Baby-Nahrung verarbeitet wird) eine Rolle. Es muß zwar nicht so sein, aber häufig haben bereits Babies eine Reaktion auf künstliche Nahrung (das natürliche Stillen ist nicht zu ersetzen!). Sei es, daß das Kind Ekzeme, "Milchschorf" oder Durchfall bekommt. Wenn man jetzt die Zeichen nicht erkennt und diese Dinge weiter füttert, züchtet man die Krankheit heran.

Die zweite Möglichkeit, wie man bei Kindern Asthma züchtet, ist der Teufelskreis Entzündung – Antibiotikabehandlung – Entzündung – Antibiotika etc. Das läuft folgendermaßen ab:

Die Kinder bekommen Industriezucker in ihren Speisen anstatt natürlicher Ernährung. Das wiederum bereitet den Boden für falsche Bakterien und Pilze und unterminiert das Immunsystem. Angina, Bronchitis und Mittelohrentzündungen sind die Folge. Diese Erkrankungen werden mit Antibiotika behandelt. Dadurch entsteht eine weitere Bakterienschädigung – wieder werden Antibiotika eingesetzt. Das wiederholt sich öfter und meist sogar in rascher werdender Abfolge. Speziell im Fall der Bronchitis züchtet man auf diese Weise Asthma heran.

Anders ausgedrückt ist der Verlauf so: Die erste Diagnose lautet "Bronchitis", die zweite "chronisch obstruktive Bronchitis", was so viel heißt wie "nicht aufhören wollende Entzündung der Bronchien", wobei sich die Bronchien verengen und die Luftpassage behindert wird. Bei der dritten Diagnose – "asthmatische Bronchitis" – überwiegt das Asthma (Atemnot) bereits. Die letzte Diagnose lautet dann "Asthma".

In der Schulmedizin wird dieser Verlauf nicht einmal besonders bemerkt, geschweige denn wird erkannt, daß man ihn von seiten der Behandlung mitverursacht. Denn schließlich steht das nicht im Beipackzettel und wird von der Pharma-Industrie auch nicht erwähnt – also "ist es nicht wahr". Außerdem kümmern diese Dinge einen Schulmediziner deswegen kaum, weil er normalerweise nur der akuten Phase einer Krankheit Aufmerksamkeit schenkt.

Wenn man mit dieser Methodik ein genetisch schlummerndes Asthma herangezüchtet hat, ist das schlimm, weil man nur relativ wenig wieder gutmachen kann. Ist das nicht der Fall (also keine ererbten Allergien) kommt ein Grundprinzip der Naturmedizin zur Anwendung, das lautet:

Wenn man die zugrundeliegende Krankheit behandelt, verschwindet die Folge-Erkrankung. Das bedeutet in diesem Zusammenhang:

Wenn man die (ursprüngliche) Bronchitis behandelt, verschwindet das (jetzige) Asthma. Der Therapieplan lautet: Zucker aus der Nahrung streichen, die Bakterien wieder in Richtung Gesundheit zurückzüchten und dem Kind Vitamine geben, dann wird die asthmatische Bronchitis ausheilen. Zum Zeitpunkt, als die ersten Infekte auftraten, wäre das die richtige Behandlung gewesen. Zur Erinnerung: Die richtige Behandlung des ursprünglichen Zustandes wird auch der Folge-Erkrankung den Boden entziehen.

Je älter und alteingesessener der Zustand ist, desto träger und schwerer wird Heilung eintreten. Deswegen ist es auch schwer, bei Erwachsenen das Asthma wegzubekommen, auch wenn es – wie beschrieben – in der Jugend auf diesem Boden gezüchtet worden ist.

Natürlich gibt es auch die reine Allergie auf Blütenpollen und ähnliches aus der Luft (siehe Kapitel Allergien), die sich in Form von Asthma bronchiale äußern kann. Weil das aber nicht wirklich Erkrankungen der Bronchien, sondern des Immunsystems sind, gilt das, was ich bei Allergien allgemein gesagt habe. Die naturmedizinische Therapie ist daher für Heuschnupfen, Asthma, Ekzeme oder Neurodermitis die gleiche. Sie richtet sich nicht nach dem Symptom, sondern nach dem, was der Krankheit und ihrer Entstehung zugrundeliegt.

Die psychosomatische Seite von Asthma:

Natürlich gibt es diese Komponente der Krankheit, aber sie wird häufig überschätzt. Meistens dient die Psychosomatik dem Arzt als Ausrede, weil er das Asthma nicht heilen kann. Die überwiegende Anzahl der asthmatischen Erkrankungen ist körperlich bedingt. Aber es ist schon so: Jede Krankheit bessert oder verschlechtert sich – je nachdem "wie es einem geht"! Es kann passieren, daß seelische Auslöser zu einem Asthma-Anfall führen. Aber fast immer ist eine tatsächliche körperliche Erkrankung vorhanden – diese Kombination ist viel häufiger als Asthma mit rein psychosomatischen Ursachen. Natürlich gibt es auch hundertprozentig psychosomatisches Asthma, aber nach meiner Erfahrung hat es keinen Sinn, eine psychiatrische Behandlung zu machen. Man wird meistens nur drogenartige Medikamente zu seiner Krankheit dazubekommen. Auch eine psychologische Behandlung hat leider sehr selten Erfolg. Wenn man die Bereiche um die wahre Ursache berührt, wird das Leiden nur stärker – und das nur "ungefähre Berühren" der seelischen Ursache ist das allerhöchste, was man derzeit von der Psychologie erwarten kann. (Ich wünschte, ich könnte Ihnen Positiveres berichten – hoffentlich ist mir niemand böse.)

Viel besser ist es, die "seelische Ursache" in Ruhe zu lassen und zu versuchen, so weit wie möglich, sich zu extrovertieren, im Leben erfolgreich zu sein und Spaß zu haben. Dann gibt es keinen Grund, krank zu sein. Auf diese Weise sind viel mehr psychosomatische Krankheiten verschwunden, als es Psychologen gibt.

Umweltgifte und "Vergiftungen von innen" als Ursache:

Umweltgifte, reizende Teilchen in der Luft, lösen einfach durch den Reiz (ohne eine Allergie zu sein) Verkrampfungen der Bronchien aus. Hier kann man nur versuchen, die Reizung zu meiden. Auch trockene Luft oder die Klimaanlage können zu solchen Zuständen führen, wobei es dabei häufiger zu Reizungen der Luftröhre (weiter oben als die Bronchien) kommt. Die Schleimhäute trocknen einfach zu sehr aus. Vielleicht hilft ein Luftbefeuchter, wenn die Klimaanlage dann nicht heftig versucht, die Feuchtigkeit wieder aus der Luft zu entfernen.

Zu den Vergiftungen von innen:

Der menschliche Körper ist ein "Fließgleichgewicht", das heißt, es rinnt immer wieder etwas hinein (Essen, Trinken) und es rinnt dauernd etwas hinaus (Urin, Stuhl). Dazwischen bemühen sich die Stoffwechselvorgänge, Bestandteile zu behalten, die benötigt werden und alles loszuwerden, was nicht gebraucht wird. Diese Funktionen können gestört werden. Auf der einen Seite essen die Menschen heute zuviel, also kann auf der anderen Seite diese Menge nicht schnell genug abgearbeitet und ausgeschieden werden. Auf diese Weise kommt es zu dem, was man in der Naturmedizin unter "Vergiftung" versteht. Eine solche Vergiftung führt zu allen möglichen Krankheiten, unter anderem auch zu Asthma.

Was ist die Therapie? – Richtig: Entgiftung. Da es sich hier um eine langsam entstehende, chronische Sache handelt, kümmert sich die Schulmedizin kaum darum. Auf jeden Fall helfen Fastenkuren, jede Art von Regulationstherapie. Das ist ein Spielfeld für einen naturheilkundlich orientierten Arzt. Selbstverständlich hilft jede Entgiftungsmaßnahme, aber am besten wirken natürlich diejenigen, die an dem Ort angreifen, wo am ehesten die Ursache liegt. Die Ursache für eine Gift-Schlacken-Ansammlung ist meistens im Darm zu suchen, deshalb wird eine Entgiftung des Darmes (Einläufe) rasche Hilfe bringen.

Dazu ein Fall aus meiner Praxis: Ich habe einen an Bronchitis erkrankten Künstler damit verblüfft, daß ich Einläufe verordnete. Er war sehr erstaunt und meinte nach einigem Zögern, ich würde ihn wohl mit jemandem verwechseln, der unter Verstopfung leide. Aber sein Staunen war noch größer, als seine asthmatische Bronchitis innerhalb von drei Tagen weg war. (Sie war natürlich noch nicht ausgeheilt, aber sie war vorerst einmal "unter die Oberfläche gerutscht".)

Jedenfalls ist bei der Behandlung von derartigem Asthma eine Verdünnung der Körpersäfte nötig, und mit ein bißchen Regeneration der Selbstheilungskräfte (zum Beispiel Basisregeneration) wird das entstandene Ungleichgewicht bald behoben sein.

Bei alten Leuten und bei 30 Jahre bestehendem Asthma wird wirkliche Reparatur nicht mehr möglich sein, – und es wäre für viele dieser Patienten auch zu mühevoll. In so einem Fall ist es wohl das Beste, wenn man die paar schulmedizinischen Mittel nimmt und alles so beläßt. Aber: Sollten Sie die beschriebene Art von Asthma haben und sich doch noch nicht zu alt fühlen, können Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Erfolg erwarten.

Auch Asthma hat zwei Zustände: Akut und chronisch. Das akute Asthma (Atemnot) muß schulmedizinisch behandelt werden. Hier gibt es Therapien – Inhalationspräparate, Tabletten oder Injektionen – die angewendet werden müssen, um eine akute Atemnot zu durchbrechen. Zögern Sie nicht bei unbeherrschbarer Atemnot – also bei einem akuten asthmatischen Anfall – schnell ins Krankenhaus zu gehen! Selbst hohe Gaben von Kortison werden oft notwendig sein und sind dann auch für den Augenblick die richtige Lösung. Wenn dann die akute Situation (Erstickungsgefahr) vorbei ist, muß die Krankheit auf medizinische Weise angegangen werden, sonst wird beziehungsweise bleibt sie chronisch.

Der chronische Zustand kann nur behoben werden, wenn man die Hintergründe erkennt. Um diesen Versuch zu machen, gehen Sie bitte zum Natur- oder Ganzheitsmediziner.

Krankheitsindex

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