Axiome einer ganzheitlichen Medizin

Axiome einer ganzheitlichen Medizin

Ich habe hier Grundsätze einer sinnvollen Heilkunde aufgeschrieben.

Sie sind das kondensierte Wissen, das man braucht, um gute Medizin betreiben zu können.

Ich hoffe, dass hier Studenten und Ärzte hereinschauen, - sowie alle jene, die die Heilkunde auch in ihrer Theorie interessiert.

Ich habe zu den "Axiomen", die fett geruckt sind, auch (möglichst kurze) Erläuterungen dazugeschrieben. Dennoch mag es für manchen Leser zu kurz und knapp sein; wenn Sie also etwas nicht verstehen oder eine weitere Erklärung brauchen, sind Sie herzlich eingeladen, mir eine eMail zu schicken.

  1. Der Organismus kann von sich aus nicht anders als gesund zu sein.
    Man muß daher aktiv etwas tun - oder unterlassen - sodass er krank wird.
  2. Es mag Erbfaktoren geben; dennoch muß der Mensch die Gesundheit selber untergraben, damit diese wirksam werden und damit Krankheit auftritt.
  3. Der Grad der vorhandenen Gesundheit wird bestimmt durch:
    1. krankheitsfördernde Faktoren (Belastungen wie schlechte Ernährung, Stress, ungünstige Erbfaktoren, wenig Sport, etc. ...) sowie
    2. gesundheitsfördernde Faktoren (die richtige Ernährung für sich finden, Sport, Vitamine nehmen, im Krankheitsfall: gesundheitsfördernde Therapien machen, etc. ...)

    Diese beiden Gruppen von Maßnahmen wirken einander entgegen und bestimmen, wie weit man sich von der Gesundheit entfernt.

  4. Es gibt nicht die 2 Zustände „gesund" und „krank", sondern es befindet sich ein längerer Weg zwischen Gesundheit und Krankheit, wo der Gesundheitszustand meist längere Zeit bergab geht, bevor Krankheits-Erscheinungen auftreten.
  5. Der Umstand, dass keine Krankheitserscheinungen erkennbar sind, bedeutet daher nicht, dass Gesundheit da ist.
    (Wenn es jemandem nicht gut geht, und der Arzt findet nichts, so sollte er nicht sagen "Sie sind gesund", denn das stimmt nicht. Er sollte sagen: "ich kann nichts finden".)
  6. Nur die Selbstheilungskräfte machen den Organismus gesund.
    Daher ist es die erste Aufgabe des Arztes, diese zu verbessern, bevor er irgend etwas anderes macht.
  7. Den Selbstheilungskräften muß es gestattet sein, die Krankheit zu beenden.
    Wenn man (meist medikamentös) das Immunsystem daran behindert, die Krankheit zu beenden, so wurde die Krankheit nicht wirklich besiegt. Dies hat ein etwas behindertes Immunsystem zur Folge, sowie ein wenig chronische Krankheit, die nun im Körper übrigbleibt. Die Neigung zu chronischer Krankheit (Halbgesundheit) hat begonnen.
  8. Diagnose bedeutet nicht "Krankheitsbezeichnung" sondern "Durchblicken was dahintersteckt".
    Man muß nicht einmal ein Wort dafür haben; - als Diagnose genügt das Wissen, was los ist.
  9. Völlig unterschiedliche Ursachen können „ein und dieselbe" Krankheit bewirken;

    (Als Beispiel: siehe die beiden Fälle vonjugendlicher Polyarthritis) Das bedeutet unterschiedliches Resultat bei einer wirklichen Diagnose.

    "Polyarthritis" wäre also in diesen Beispielen nicht das Ende der Diagnoseführung, sondern die falsche Diagnose, nur eine Name. Dierichtige Diagnosewäre bei dem einen Fall "krankhafte Bakterien im Darm versteckt" und im anderen "Quecksilber-Vergiftung". Also müssen auch bei jeder Person unterschiedliche Maßnahmen angewandt werden, will man Heilung erzielen. Wenn man dies nicht tut, gibt es keine Heilung.

  10. Ein und dieselbe Ursache kann ganz unterschiedliche Krankheiten bewirken.

    Beispiel: Quecksilbervergiftung kann zu "Polyarthritis", Erschöpfung, Dickdarm-Entzündung oder trübem Sehen führen, um nur einige Beispiele zu nennen. Daher ist die Idee falsch, eine bestimmte Krankheit mit einer bestimmten Therapie behandeln zu können. Man sollte aufhören, auf diesem Irrweg zu bleiben.

  11. Eine Krankheit beginnt immer einige Zeit früher als ihre Erscheinungen auftreten.

    Wenn man nach Ursachen forscht, muß man daher immer in der Zeit davor forschen.

  12. Oft folgt die jetzige Erkrankung einer früheren, indem man die frühere nicht ausheilt, sondern nur unterdrückt.

    Darauf aufbauend: Meistens kann man eine Erkrankung dadurch ausheilen, indem man - ungeachtet der jetzigen Krankheit - die „frühere" Erkrankung behandelt.
    (Siehe zum Beispiel Fall 1 der beiden jugendlichen „Polyarthritis" - Fälle)

  13. Die Ursachen von chronischen Krankheiten sind meist:
    1. langdauernde Fehler in der Lebensführung,
    2. eine falsche medizinische Behandlung früherer Krankheiten.
    3. (Man möge das bitte nicht falsch verstehen, vor allem nicht als böse Attacke gegen Ärzte oder die Schulmdedizin. Aber Grundsätze sind Grundsätze, und wenn sie wahr sind, sollen sie aufgeschrieben werden. Diese sind in dieser Formulierung leider wahr. Man muß eine Krankheit in Richtung Heilung, in Richtung mehr Gesundheit behandeln. Dies wird heute in großem Rahmen und in den allermeisten Fällen nicht getan. Durch das Behandeln von Symptomen und dadurch, dass man nur eine scheinbare Beschwerdefreiheit erreicht (chemische Medikamente), darf sich der Gesundheitszustand weiter verschlechtern, und weitere bzw. andere Krankheiten treten auf. Hätte man an dem Punkt der früheren Krankheit die Gesundheit verbessert statt Medikamente zu geben, wäre es nicht zu diesem Verlauf gekommen.)

    Siehe auch das Kapitel "Basisregeneration": Nur verbesserte Selbsheilungskräfte können Gesundheit herbeiführen.

  14. Gemäß der Definition der Naturheilkunde hat man bei der Krankheitsbehandlung zwei Möglichkeiten:
    1. die Krankheitsursachen ausschalten,
    2. die Selbstheilungskräfte anregen.

    Daraus folgt:
    Wenn man die Ursachen nicht kennt (a), hat man immer noch hervorragende Möglichkeiten, eine Krankheit zu heilen: man überläßt es einfach den Selbstheilungskräften (regt b an), denn diese sind ohnehin die einzige Instanz, die Gesundheit herbeiführen kann.

    Aus diesem Grunde ist es die erste Aufgabe eines angehenden Arztes, die Selbstheilungskräfte und Ihre Mechanismen kennenzulernen, sodass er den Organismus jederzeit zur Gesundheit führen kann.

Behandlung aus anderer Sicht